Riss in der Leinwand – was nun?


Gemälde von Michael Schreiber, Mischtechnik auf Leinwand, 200cm x 160cm. Nach der Restaurierung bzw. Rissschließung.

 

Risse in der Leinwand oder andere Beschädigungen im Träger des Gemäldes, die durch einen mechanischen Schaden beispielsweise während eines Umzuges verursacht wurden, können in den meisten Fällen nahezu unsichtbar geschlossen werden.

Hierbei wird die Malschicht zunächst partiell gefestigt und der deformierte Träger in seine ursprüngliche plane Form gebracht. Mittels Heißsiegelkleberfolie wird die Leinwand lokal versiegelt. Der Kleber ist jederzeit wieder rückstandslos entfernbar (reversibel). Die Malschichtverluste im Bereich des Schadens werden sowohl haptisch als auch optisch an die umgebende Malerei angepasst, sodass im besten Falle lediglich eine fast unscheinbare Narbe im Streiflicht sichtbar bleibt – vergleichbar mit einer Schönheitsoperation.

Auch moderne Malerei kann in dieser Weise konserviert und restauriert werden. Es handelt sich hier um ein Großformat des Künstlers Michael Schreiber. Die folgenden Fotos dokumentieren die Restaurierung des Gemäldes.

http://www.galeriemoderne.de/schreiber-michael.html

 

Leinwandrückseite: Riss in der Leinwand

Bildseite: Riss in der Leinwand

Planierung der deformierten Leinwand

partielle Festigung der Malschicht

Riss nach Planierung und Festigung – Malschichtverluste sichtbar

Heißsiegelfolie auf der Leinwandrückseite

Riss nach der Restaurierung – nahezu unsichtbar

 

Da die Künstler nicht ausschließlich auf Leinwand malten und malen, ist hier ein weiteres Beispiel aufgeführt. Hierbei handelt es sich um eine ölgebundene Malerei auf einer Holzfaserplatte. Der Schaden wurde vermutlich durch einen Schlag mittels eines spitzen Gegenstandes auf die Bildrückseite verursacht.

Detailaufnahme: mechanischer Schaden in der Holzfaserplatte; links vor der Restaurierung, rechts nach der Restaurierung